Vergessene Kinder (Luna Darko) Rezension.

4/10/17

In dem Buch Vergessene Kinder von Luna Darko geht es um die 17 jährige Pia, deren bester Freund sich umgebracht hat, was sie in einen dunklen Strudel aus Drogen und Depressionen stürzt und zu dem Entschluss bringt, sich in der Nacht ihres 18. Geburtstags ebenfalls vor eine U- Bahn zu werfen.

Als sie Tom und Finn, zwei unzertrennliche Geschwister, die neu nach Stuttgart gezogen sind kennen lernt, beginnt Pias kalte Fassade aus aufgesetzten Masken nach und nach zu bröckeln und sie begibt sich auf eine Reise zu sich selbst, um zum ersten Mal seit langem wieder zu realisieren, wer sie überhaupt ist.

Da Luna Darko (Kitthey) zu den wenigen YouTubern gehört, die man meiner Meinung nach in Zeiten von Clickbait und Product Placement noch anschauen kann und ich sie seit Jahre verfolge, da sie für mich eine total inspirierende Person ist, weil ich ihre Einstellung, ihren Style, aber auch die Art ihrer Videos sehr mag, war es für mich klar, dass ich mir dieses Buch kaufen werde. Angefangen zu schreiben hat Luna die Geschichte mit 16 Jahren, und mich vor 2 Jahren, als sie zum ersten Mal einen Ausschnitt davon auf ihrem Kanal veröffentlicht hat dazu inspiriert, selbst ein Buch zu beginnen.

Anfangs hatte ich etwas Angst, dass Luna zu sehr auf den Tod durchs vor einen Zug springen eingeht, da ich so etwas selbst schon einmal erbebt habe und sehr sensibel auf dieses Thema reagiere, doch das wird zu meinem Glück im Buch nicht groß thematisiert.

Was mir gleich zu Beginn aufgefallen ist, ist das kreative und bunte Design. Luna hat das meiste selbst gestaltet, zum Beispiel auch die selbstgeschriebenen Passagen, die Pias Tagebucheinträge darstellen (und teilweise etwas schwierig zu lesen sind, sagen wir mal eine wirkliche Schönschrift hat sie jetzt nicht gerade…). Sie hat Lieder die zu den einzelnen Textstellen passen vermerkt, verschiedene Schriftarten benutzt und Zeichnungen, so wie Sticker hinzugefügt. Das alles lässt das Buch total lebendig wirken und sorgt dafür, dass man sich wirklich in die Geschichte hineinversetzen kann. 

Persönlich kann ich mich mit allen Charakteren gut identifizieren, besonders aber mit Pia. Vergessene Kinder spricht mir in so vielen Punkten aus der Seele, es ist gesellschaftskritisch und, genau wie Luna selbst, nicht auf den Mund gefallen. Man merkt, wenn man ihre Videos schon länger schaut auch beim Lesen, dass sie einen großen Teil von sich selbst in die Zeilen eingeflochten hat.

Was ich wirklich gut finde, sind die verschiedenen Werttheorien, zum Beispiel, dass der Erdkern, der ja aus Energie besteht eine Art „Gott“ ist und alles Leben daraus entspringt und nach dem Tod wieder dorthin zurück geht, bis eben ein neues Leben entsteht. (Sehr passend, zu meiner OM- Theorie… Ich meine, ob man es jetzt Gott oder die Urenergie Om nennt…). Über genau solche Themen denke ich nämlich Tag für Tag nach, und es ist wirklich, als würden Luna und ich uns ein Gehirn teilen…

Was mir persönlich nicht gefallen hat, ist das doch recht offene Ende, da ich sowas generell nicht mag. Luna hat in einem ihrer Videos aber gesagt, dass sie bereits an einem weiteren Teil arbeitet.

Zusammenfassend kann ich sagen: Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Es hat mir total geholfen, meine Gedanken zu sortieren und mich auch ein Stück näher dazu gebracht, mich selbst besser zu verstehen.

Eine kleine „Warnung“ habe ich aber noch. Ich würde euch nicht empfehlen, Vergessene Kinder zu lesen, wenn ihr leicht zu triggern seid, was Drogen angeht. In dem Buch werden mehr Drogen genommen, als die Rolling Stones in ihren wohl wildesten Zeiten konsumiert haben und keines Falls nur Gras. Luna beschreibt die Trips auch sehr ausführlich und detailliert (was mich darauf schließen lässt, dass sie viele davon selbst erlebt hat, denn es ist ja bekannt, dass sie auch gerne mal in andere Dimensionen abtaucht).  

Hier gehts' zu Lunas Kanal:

https://www.youtube.com/user/LunaDarkoOfficial